Wovor fürchtet sich das World Economic Forum?
Manuel Güntert
12So hat man sich das wohl nicht gedacht, mit diesen heftigen Reaktionen wird man nicht gerechnet haben. Dass die Rückwirkungen auf sie integraler Bestandteil einer bestimmten Agenda selbst sein können, gilt auch für die «Great Reset»-Initiative, die «World Economic Forum WEF»-Gründer Klaus Schwab zusammen mit Prinz Charles im Mai 2020 vorgestellt hat. Der «Great Reset» mutiert mit seinen Interpretationen, auf die Reaktionen, die er auslöst, muss seinerseits reagiert werden. So bewegt er sich auch mit seinen Fehlinterpretationen, zumindest mit dem, was aus der Perspektive des WEF als solche erscheint – dieser wird in den anschliessenden Zeilen zu folgen versucht.
Ein Ziel der grossen Zurücksetzung ist es, ein Bewusstsein dafür schaffen, in welch katastrophalen Zu-stand sich die Welt befindet – gemeint ist vor allem der Klimawandel.1 Für die Autoren des gleichnamigen Buches Schwab und Malleret hat die Covid19-Pandemie einen Vorgeschmack darauf gegeben, was eine ausgewachsene Klimakrise und ein Zusammenbruch des Ökosystems wirtschaftlich gesehen für Folgen haben könnten. Sie habe die Rolle eines grossen «Weckrufs» gespielt, indem sie uns die Risiken, denen wir kollektiv ausgesetzt sind, viel bewusster gemacht und uns daran erinnert hat, dass unsere Welt eng mitei-nander verflochten ist.2 Aus dem entsprechenden Bewusstsein soll nun der grosse Umbruch zur Gesundung abgeleitet werden.3 Das wiederum erfordert geeignete Massnahmen und jemanden, der weiss, wie diese auszusehen haben, denn «ohne einen globalen, strategischen ordnungspolitischen Rahmen kann es keine anhaltende Erholung geben.»4
Diese Massnahmen wiederum sollten von allen getragen werden. So betont das kürzlich publizierte Nach-folgebuch «The Great Narrative», dass die Probleme der Welt nur durch gemeinsames Zusammenwirken gelöst werden können.5 13Klaus Schwab geht auf die als Schlüsselfigur zu betrachtende junge schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ein, die von einem «House on fire» gesprochen hat. Die Zeit laufe aus.6 Es gilt, eine Langzeitperspektive einzunehmen, nachhaltiger soll die Welt werden, widerstandsfähiger, integ-rativer, gleicher, gerechter, fairer, weniger gespalten, verschmutzt und zerstörerisch. Beklagt wird das Fehlen eines «Komitees zur Rettung der Welt».7
In einem in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Clip, den das WEF zu Beginn des Jahres 2021 zur «Davos Agenda 2021» veröffentlich hat, setzt es noch einmal zu einer Erklärung an, um was es sich beim «Great Reset» eigentlich handelt.8 Man geht auf die Verschwörungstheorien ein, die kurz nach dessen Vorstellung kursierten, verdammt sie aber keineswegs, sondern präsentiert sich im Gegenteil verständnisvoll für Menschen, die befürchten, eine kleine mächtige Elite würde die Macht an sich reissen, und bringt ihnen bei, dass sie alle an der Entscheidungsfindung beteiligt werden. Also ob es sonst nichts wäre, wird im Vorbeigehen noch der Kapitalismus, wie man ihn kennt, für tot erklärt. Das haben andere schon weniger erfolgreich versucht, so darf man gespannt sein, wie sich jene schlagen, die in aller Regel als seine hervor-ragendsten Adepten gelten.
Fragen liesse sich, weshalb ein gewaltiges Machtzentrum wie das WEF einen solchen Aufwand betreibt, um Kritiker davon zu überzeugen, dass man nichts Böses im Schild führt.9 Das WEF und die in diesem Video auftretenden Machthaber, die mit ihm in Verbindung stehen, demonstrieren hier, dass sie mitnich-ten von den «einfachen Menschen» entbunden sind. Zudem scheint ihm bewusst zu sein, dass diese, vor-sichtig ausgedrückt, nicht nur vorteilhaft darüber denken.
Man geht auf Verschwörungstheorien ein, verdammt sie aber keineswegs, sondern präsentiert sich im Gegenteil verständnisvoll.
Der Widerstand, den der «Great Reset» erfahren hat – der überhaupt erst Anlass zu diesem Video gegeben hat –, ist aus dieser Perspektive weit mehr als nur ein Widerstand gegen die Durchsetzung vorgenommener Pläne: Indirekt, vielleicht sogar ohne es zu wissen, stellt er sich den Weltrettungsplänen entgegen. Ist das gegenseitige Vertrauen nicht vorhanden, das der implizite Schluss des WEF, dann wird dieser Rettungsakt scheitern. Im Idealfall müsste es ja gelingen, eine Welt «herzustellen», die geschlossen, wie aus einem Guss, der Katastrophe entgegenhandelt und alles dafür unternimmt, sie zu verhindern.
Das WEF nennt somit ein Doppelinteresse an diesem Vertrauen sein eigen: Fehlt es, wird es schwierig, die eigenen Pläne weiter zu verfolgen und eben – damit einhergehend –: die anvisierte Weltrettung kann schei-tern. Und der Mangel daran ist evident. In aller Deutlichkeit wird das von Ngaire Woods auf der «Great Narrative»-Konferenz im Herbst 2021 in Dubai ausgesprochen: Zwar vertrauen sich die Eliten untereinander wie nie zuvor, nur schwindet das Vertrauen der Mehrheit der Menschen in die Eliten im selben Masse. So zieht sie das ernüchternde Fazit: «Wir können führen, aber wenn die Menschen nicht mitkommen, dann werden wir auch nicht dort ankommen, wo wir hinwollen.»10 Wenn man das Motto des WEF – die «Verbesserung der Welt»11 – ernst nimmt und davon ausgeht, dass es sich den eigenen Ansprüchen verpflichtet fühlt, dann wird seine Furcht offenkundig: Der «Great Reset» ist gefährdet und es droht – damit einhergehend – ein Scheitern am eigenen Anspruch. Kann es nicht überzeugen, wird es schwierig, das in diesem Anspruch gegebene Versprechen einzulösen.
Am Vertrauen hängt also die Handlungsfähigkeit des WEF. Darüber zu verfügen, wäre auch deshalb essentiell, weil es kein politisches Mandat und keine Exekutivgewalt besitzt, weshalb seine Autorität entsprechend fragil ist: es muss permanent seine Autorität und Legitimität konstruieren und behaupten.12 Anzufügen wäre jedoch, dass auch ein mit exekutiver Gewalt ausgestattetes «Komitee zur Rettung der Welt» auf Vertrauen angewiesen wäre, permanente Wider oder gar Aufstände würden ihm die Erfüllung seiner Aufgabe erschweren bis verunmöglichen. Um in diesem Rahmen führen zu können, benötigt das WEF ein Zu-trauen, dass es das Richtige zum Wohle aller tut, so dass die Menschen entsprechend mitziehen.
Das führt in ein Dilemma: Im Versuch der Entkräftung grundlegender Vorwürfe, die an das WEF gerichtet worden sind, kann es eigentlich gar nicht anders, als sie auch zu be-kräftigen. Es kann sich zwar darauf berufen, für die Menschen zu entscheiden – wer könnte denn nicht wollen, dass die Welt gerettet wird? –, die dafür notwendigen Entscheidungen werden aber immer den Verdacht wecken, es ginge in Wahrheit um Kontrolle. Ironischerweise stimmt das so oder so: Ohne Kontrolle auszuüben, wird dieses Projekt kaum erfolgreich durchgezogen werden können. Wer also mit diesem Kontrollvorwurf an das WEF herantritt, wird ihn immer als berechtigt behandeln können. Das wiederum wird einen Widerstandswillen wecken, der 15seinerseits einen Bedarf an verschärfter Kontrolle in sich trägt. Das Dilemma ist deshalb schwer aufzulösen, weil das grundlegende Misstrauen gegenüber dem WEF dessen Kontrollwillen immer auch hervor-bringt.
Nur: Kann das WEF dieses Vertrauen denn erwarten, oder kann es sich umgekehrt über mangelndes Ver-trauen beschweren? Streng genommen liefert schon die Einforderung des Vertrauens ein Zeugnis eines grundlegenden Misstrauens. Wer festhält, dass zu viele die Notwendigkeit des grossen Umbruchs nicht einsehen,13 geht davon aus, dass diese zu Vielen selbst nicht erkennen können, was zu tun geboten wäre. Vertrauen in diesem Sinne meint demnach: Ihr müsst uns vertrauen, dass wir über überlegene Informationen verfügen und entsprechend wissen, welches das in der gegebenen Situation richtige Verhalten ist.
Nur bringt das WEF selbst dieses Vertrauen der anderen Seite nur bedingt entgegen. Enges Selbstinteresse, Kurzzeitdenken und ein Mangel an Sorge für das gemeinsame globale Gut hat es schon im 2010 publizier-ten «Report of the Global Redesign Initiative» kritisiert.14 Sein Misstrauen ist noch umfassender. Es dürfte kaum ein tiefergreifendes Misstrauensvotum geben als jenes, das sich im Willen ausdrückt, Menschen zu überwachen. Und wenn etwas ausgezeichnet dokumentiert ist, dann sind es die Überwachungsphantasien des WEF. Diese Aufgabe übernimmt es selbst. So erfordert für Schwab und Malleret die Eindämmung der Corona-Pandemie ein globales Überwachungsnetz, das in der Lage ist, neue Ausbrüche zu erkennen. In diesem Zuge wird der Nutzen der Kontaktverfolgung gepriesen, der Unvergleichliches leistet, der aber gerade nicht auf freiwilliger Basis funktioniert, sondern dann, wenn die Menschen bereit sind, ihre eigenen persönlichen Daten der Regierungsbehörde, die das System überwacht, zur Verfügung zu stellen – woraus die Sorge resultiert, dass diese und künftige Pandemien bleibende Überwachungsgesellschaften hervor-bringen.15
In den Broschüren, die das WEF publiziert, werden dessen Überwachungspläne noch expliziter beschrieben. In Zusammenarbeit mit Interpol, der niederländischen Polizei und dem UNICRI, dem UN-Institut für interregionale Kriminalitäts- und Justizforschung, hat es ein Weisspapier zur Gesichtserkennungssoftware publiziert.16 Bei der biometrischen Gesichtserkennung wird über eine Kamera das Gesicht einer Person aufgenommen und mit einem oder mehreren zuvor gespeicherten Gesichtsbildern verglichen.17 Dafür wer-den in den Videoaufnahmen Gesichter detektiert und mit vorab hinterlegten Referenzaufnahmen vergli-chen, woraufhin das Mass an Übereinstimmung errechnet wird.18 Der «Besitzer» eines Gesichts wird von einem virtuellen Doppel desselben 16kontrolliert. Auf eine implizite Gedanken- und Verhaltenskontrolle läuft das insoweit hinaus, als das blosse Wissen um das Vorhandensein einer solchen Überwachungstech-nologie den «Gesichtsträger» dazu veranlasst, sich selbst im überwachten Raum auf das gebotene Verhalten hin zu prüfen. Bei der – im selben Fahrwasser anzusiedelnden – «Known Traveller»-Initiative geht es um die Antizipation des sich verändernden Verhaltens von Reisenden und den damit verbunden Erwartungen. Benötigt ist eine «risikobasierte Sicherheit», man soll einwandfrei und sicher reisen können.19 Auch diese Art der Kontrolle dringt insofern in das Innere, als das sichere Reisen eine umfassende Durchleuchtung der Person bzw. ihrer persönlichen Daten erfordert.
Man will darüber hinaus auch ganz direkt in den Körper eindringen: In einer Broschüre über das «Internet der Körper» ist von Verbindungssensoren die Rede, die eingepflanzt oder eingenommen werden, um menschliche Körper und menschliches Verhalten zu überwachen, analysieren und sogar zu verändern. Der humanoide Körper verwandelt sich dann in eine transhumanistische Technologie-Plattform. Von implantierten Chips und digitalen Pillen ist die Rede.20 Erreichbar dafür sollte jeder Erwachsene sein, denn die UNO – Kooperationspartner des WEF21 – hat es sich zum Ziel gesetzt, diesbezüglich niemanden zurückzu-lassen, bis 2030 sollen sie alle Zugang zum Internet haben.22
Nicht nur in den Körper, auch in den Geist soll eingedrungen werden. Im Buch über die «Zukunft der vier-ten industriellen Revolution» spricht Schwab von einer steigenden Versuchung der Gesetzgeber und Ge-richte, die Techniken, die die Wahrscheinlichkeit von kriminellen Aktivitäten anzeigen, zu benutzen, um die Schuld festzustellen oder vielleicht sogar Erinnerungen aus dem menschlichen Gehirn zu ziehen. Selbst die Überschreitung einer Landesgrenze könnte eines Tages einen detaillierten Gehirnscan einer Person voraussetzen, um deren Sicherheitsrisiko einzuschätzen.23 Aus einer Umsetzung dieser Pläne ginge somit ein bis in die letzte geistige und körperliche Faser überwachter Mensch hervor, dessen Verhalten entsprechend umfassend kontrolliert und gelenkt werden könnte. Anzumerken wäre an dieser Stelle, dass manchen dieser Pläne ein noch tiefergreifendes Misstrauen zugrunde liegt und zwar eines, das sich gegen den Menschen selbst richtet. Der Mensch wird als Auslaufmodell betrachtet, anvisiert wird eine Fusion unserer physischen, digitalen und biologischen Domäne.24
Nicht nur in den Körper, auch in den Geist soll eingedrungen werden.
Freilich liesse sich von Seiten des WEF behaupten, dass diese Überwachung zwar selbst nicht unbedingt begrüssenswert, jedoch überaus gerechtfertigt ist, weil sie nun einmal dazu 17dient, das erwünschte und angesichts der aktuellen Situation so dringend gebrauchte Verhalten zu «produzieren». Aber zum einen beschädigt seine Glaubwürdigkeit, wer Vertrauen zwischen Eliten und den Bevölkerungen beschwört, dabei aber umfassende Überwachungspläne auslegt und dadurch sein grundlegendes Misstrauen offenbart. Zum anderen kann der Mensch auch dann nicht zum blossen Mittel degradiert werden, wenn der Zweck, der dabei erwirkt wird, tatsächlich ein nobler ist.
Eine solche Entwürdigung steht der anvisierten «Verbesserung der Welt» diametral entgegen, ist der Mensch doch deren integraler Bestandteil. Er selbst, nicht ein auf ihn einwirkender Überwachungsdruck, müsste diesen Zweck als vorrangigen erkennen, akzeptieren und ihn zu dem seinen erheben. Schliesslich, da sollte man Schwab beim Wort nehmen, «bedeutet Orientierung auf den Menschen ferner nicht Fremdbestimmung, sondern mehr Mitbestimmung für Menschen als massgebliche Handlungsmacht auf dieser Erde.»25 Insofern ist es seitens des WEF zwar geboten, Aufklärungs- und damit einhergehend Überzeugungsarbeit zu leisten, derartige Überwachungstechnologien jedoch würden so tief in die Handlungsbedingungen solcherart überwachter Menschen eingreifen, dass von Übergriffigkeit zu sprechen wäre.
Die Furcht des WEF, um abschliessend auf sie zurückzukommen, liegt demnach im Glauben, die Men-schen würden das Falsche tun, wenn sie man sie nicht präventiv in die richtige Richtung dirigiert. Darin verortet es potentiell verheerende Konsequenzen, denn – mit Nicholas Stern, dem Schwab und Malleret zustimmen –: «Die Kosten der Nicht-Aktion in Bezug auf das Klima sind höher als jene der Aktion.»26 So steht der Wille zur Überwachung zwar einer wirklich besseren Welt entgegen, umgekehrt jedoch scheint es, als sei diese nur durch Überwachung zu bewerkstelligen. Überwachte Menschen nun sind solche, denen man bewusst macht, dass man ihnen misstraut, weshalb es verständlich und auch folgerichtig ist, wenn sie ihrerseits jenen misstrauen, die ihnen dieses Misstrauen entgegenbringen. Dergestalt wird die Weltret-tung zur Angelegenheit eines von einem latenten Misstrauen durchdrungenen Kollektivs, ein Misstrauen, das jederzeit in manifeste Handlungen umschlagen kann. Deshalb dürfte das permanente Rückschläge hervorrufen, schliesslich werden Menschen wenig geneigt sein, jenen bedingungslos zu folgen, die ihnen offenes Misstrauen entgegenbringen – und das auch dann, falls diese tatsächlich die bekundeten hehren Absichten verfolgen. Auch wenn es dem WEF ernst ist mit der Weltrettung, erntet es in dieser prekären Situation durchaus auch die Früchte der eigenen Saat.
Auch der Global Risks Report 2022 weist den Klimawandel als die weiterhin grösste Bedrohung der Menschheit aus. World Economic Forum, The Global Risks Report 17. Edition. Cologny 2022, 18. https://www.weforum.org/reports/global-risks-report-2022. Der letzte Zugriff auf alle hier verlinkten Internetquellen erfolgte am 08. 03. 2022.
Relevant dazu: K. Schwab/T. Malleret, Covid-19: Der grosse Umbruch. Cologny 2020, 155-157 und 165-170.
Ein Promotionsvideo zum «Great Reset» ist ein bisschen aufgezogen wie die Vorher/Nachher-Bilder von beispielsweise Schlankheitskuren. Vorher, also ungefähr jetzt vor knapp zwei Jahren, befindet sich die Welt im katastrophalen Zustand, sie wird durch den «Great Reset» geschleust und daraus geht dann nachher die gesundete Welt hervor. Ganz so plump funktioniert das beileibe nicht, aber so eine gewisse eigentümliche Blauäugigkeit ist da mitunter schon involviert… https://www.youtube.com/watch?v=8rAiTDQ-NVY&ab_channel=WorldEconomicForum.
K. Schwab/T. Malleret, Covid-19: Der grosse Umbruch. Cologny 2020, 131.
Relevant dazu: K. Schwab/T. Malleret, The Great Narrative for a better Future (Ebook). Cologny 2022, 2.3 und 2.4.
K. Schwab, Stakeholder Capitalism. A Global Economy that works for Progress, People and Planet (Ebook). New Jersey 2021, 63 und 186. Diesbezüglich wäre auch der Dokumentarfilm über das WEF «Das Forum – Rettet Davos die Welt?» – zu konsultieren, vor allem der Schluss. Anzumerken wäre, dass bei zitierten Ebooks die Seitenzahlen im Vergleich zur Printausgabe divergieren können.
K. Schwab/T. Malleret, The Great Narrative for a better Future. Cologny 2022: Foreword, 6. K. Schwab/T. Malleret, Covid-19: Der grosse Umbruch. Cologny 2020, 132-134 und 293.
Von Kritikerseite werden die Rettungspläne des WEF mitunter als Camouflage angesehen, um noch mehr Geld anzuhäufen, Menschen effektiver zu kontrollieren und mehr Macht zu akkumulieren. Diese Aspekte sind keinesfalls ausser Acht zu lassen, zudem wird die Motivation der involvierten Akteure von heterogener Natur sein, nichtsdestoweniger ist das Engagement vor allem hinsichtlich des Klimawandels nicht vorgegaukelt und also ernst zu nehmen. Es wird nicht nur immer wieder betont, man kann die diesbezüglichen Aktivitäten des WEF verfolgen. Zwei einfache Beispiele: J. Wood, Swiss scientists are making jet fuel from sunlight and air. World Economic Forum 15. 12. 2021. https://www.weforum.org/agenda/2021/12/swiss-scientist-jet-fuel-aviation-sunlight-air?utm_source=facebook&utm_medium=social_video&utm_term=1_1&utm_content=24545_Swiss_jet_fuel_sunlight&utm_campaign=social_video_2022. P. Bennett, Paris plans to be completely cyclable by 2026. World Economic Forum 28. 10. 2021. https://www.weforum.org/agenda/2021/10/paris-plans-completely-cyclable-by-2026?utm_source=facebook&utm_medium=social_video&utm_term=1_1&utm_content=25135_Paris_commute_cable_car&utm_campaign=social_video_2022. In der Art, wie die Ziele erreicht werden sollen, sieht der Verfasser das Problem. Tatsächlich kann man auch das recht genau verfolgen, eine «Agenda hinter der Agenda» kann man immer insinuieren, eine solche wird mitunter auch involviert sein, aber wenn man einen Vorwurf nicht an das WEF richten kann, dann denjenigen der Intransparenz. In der journalistischen und akademischen Welt interessiert man sich nur zu wenig für die einschlägigen Publikationen.
Das komplette Gespräch findet sich auf der Homepage des WEF: https://www.weforum.org/videos/the-great-narrative-the-great-narrative-a-call-to-action-english. In einem entsprechenden Artikel fragt sich das WEF denn auch, wie man im Jahre 2022 das Vertrauen zurückgewinnen kann: M. Bishop, What will it take to rebuild trust in 2022? World Economic Forum 27. 01. 2022. https://www.weforum.org/agenda/2022/01/rebuilding-trust-government-society-2022?utm_source=facebook&utm_medium=social_scheduler&utm_term=COVID-19&utm_content=29/01/2022+16:00&fbclid=IwAR2HTq_uyFgc1znOl-CVEB6ibCM7_2LuwURw6DFeA1xCE880jcz2zUA0H3g.
1997 hat das WEF das noch heute gültige Motto «Committed to improving the State of the World» angenommen. Dass im selben Jahr auch das Kyoto-Protokoll zustande kam, ist durchaus kein Zufall. J. Dunsch, Gastgeber der Mächtigen. Klaus Schwab und das Weltwirtschaftsforum in Davos (Ebook). München 2017, 52.
C. Garsten/A. Sörbom, Discreet Power. How the World Economic Forum shapes Market Agendas. Stanford 2018, 17.
K. Schwab/T. Malleret, Covid-19: Der grosse Umbruch. Cologny 2020, 293 ff.
Dieser Report fungiert als eine Art Blaupause für den «Great Reset». World Economic Forum, Everbody’s Business. Strengthening International Cooperation in a more Interdependent World. Report of the Global Redesign Initiative. Cologny 2010, 48. https://www3.weforum.org/docs/WEF_GRI_EverybodysBusiness_Report_2010.pdf.
K. Schwab/T. Malleret, Covid-19: Der grosse Umbruch. Cologny 2020, 37 und 115-116.
Das Weisspapier wird als Pionierwerk verstanden. Freilich werden Gefahren betont, wie beispielsweise die Erhebung von sogenannten «Falsch-Positiven», also Menschen, die fälschlicherweise als Gefährder identifiziert werden. Man verspricht entsprechend das Beste zu tun, um allein die «wirklichen Gefährder» zu identifizieren. Nur handelt es sich auch bei dem blossen Wissen darum, dass eine Datenbank existiert, die einen entsprechend festhält, wenn man sich etwas zu Schulden kommen lässt, um eine allgemeine Präventivmassnahme. Sie kann selbst gar nicht anders, als das zu vermeidende Verbrechen allgemein zu unterstellen. World Economic Forum/Interpol/UNICRI/Politie, A Policy Framework for resposible Limits on Facial Recognition. Use Case Law Enforcement Investigations. Cologny 2021. https://www3.weforum.org/docs/WEF_A_Policy_Framework_for_Responsible_Limits_on_Facial_Recognition_2021.pdf. Der Gebrauch des Begriffes der «Falsch-Positiven» dürfte allgemein geläufig sein im Zusammenhang mit den Corona-Tests. Tatsächlich soll Gesichtserkennung auch dem Zweck dienen, das post-pandemische Reisen zu erleichtern: L. Madzou, Facial recognition can help re-start post-pandemic travel. Here's how to limit the risks. https://www.weforum.org/agenda/2020/12/facial-recognition-technology-and-travel-after-covid-19-freedom-versus-privacy/.
So fasst es das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Technologien_sicher_gestalten/Biometrie/BiometrischeVerfahren/Gesichtserkennung/gesichtserkennung_node.html.
S. Schindler, Im Auge der Polizei: Polizeiliche Gesichtserkennung im öffentlichen Raum. Verfassungsblog 20. 12. 2021. https://verfassungsblog.de/os3-auge-polizei/.
World Economic Forum, Known Traveller Digital Identity Specifications Guidance. Cologny 2020, 5. http://www3.weforum.org/docs/WEF_KTDI_Specifications_Guidance_2020.pdf.
Allerdings wird auch darauf hingewiesen, dass sofortige Aktionen vonnöten sind, um die ethischen und legalen Überlegungen zu adressieren, die mit dem Internet der Körper kommen. World Economic Forum, Shaping the Future of the Internet of Bodies. New Challenges of Technology Governance. Cologny 2020, 5 und 7ff. http://www3.weforum.org/docs/WEF_IoB_briefing_paper_2020.pdf.
Kooperieren will man in Bezug auf die Umsetzung der Agenda 2030. https://www.weforum.org/press/2019/06/world-economic-forum-and-un-sign-strategic-partnership-framework/.
The age of digital interdependence. Report of the UN Secretary-General’s High-level Panel on Digital Cooperation. United Nations 2019, 7 und 29. https://www.un.org/en/pdfs/DigitalCooperation-report-for%20web.pdf.
K. Schwab/N. Davis, Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution. Wie wir den digitalen Wandel gestalten. München 2018, 250.
K. Schwab, The Fourth Industrial Revolution. Cologny 2016, 12.
K. Schwab/N. Davis, Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution. Wie wir den digitalen Wandel gestalten. München 2018, 250, 32.
K. Schwab/T. Malleret, The Great Narrative for a better Future. Cologny 2022, 2.3.3, 50.
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